Als nahezu vollständig weißer Vogel ist der Amerikanische Schreikranich geradezu der Archetyp eines Kranichs und vielleicht der schönste von allen.
Durch Zerstörung seiner Lebensräume in der amerikanischen Langgrasprairie wurden Schreikraniche nahezu ausgerottet. 1941 gab es nur noch 14 Exemplare dieses Vogel. Sie überwinterten regelmäßig in den gleichen Gebieten an der texanischen Golfküste, flogen im Frühling zum Brüten nach Norden, aber niemand wusste wohin sie flogen und wieviele im nächsten Herbst zurückkommen würden. Erst im Jahr 1954 wurde das Brutgebiet in kanadischen Wood Buffalo Nationalpark entdeckt. Durch aufwendige Schutzmaßnahmen erholte sich der Brutbestand bis heute auf nahezu 70 Brutpaare bei insgesamt fast 400 freilebenden Vögeln. Verschiedene Versuche, die Vögel in neuen Populationen in Florida, Wisconsin und Louisiana anzusiedeln gestalten sich sehr schwierig oder sind gescheitert.
Für eine Story im National Geographic Magazine hatte Klaus die erste und bisher einzige Genehmigung erhalten, im Brutgebiet dieser Kraniche zu fotografieren. 5 Tage und fünf Nächte im Sumpf, im Tarnzelt auf einem Sperrholzbrett von einem Quadratmeter Größe sitzend, hinterlassen eine bleibende Erinnerung an eines der schönsten Erlebnisse überhaupt.